Gemüse, Salat und Obst für Hunde selber kochen

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Gemüse- Obst- Mix für Hunde selbst zubereiten - Gemüse für Hunde selber kochen

Viele Hundehalter stehen zunehmend industriell gefertigtem Hundefutter skeptisch gegenüber und legen nicht nur für sich selbst Wert auf eine möglichst gesunde und frische Nahrung, sondern haben diesen Anspruch auch für den geliebten Vierbeiner.

Bei der oft langen Suche nach einem gesunden Hundefutter, fällt häufig die Entscheidung, die Mahlzeit für den Vierbeiner selbst zusammen zu stellen.

In der (Futter-) Beratung werden wir oft gefragt, welche Gemüsesorten sich überhaupt zur Fütterung an Hunde eignen. Aus diesem Grund möchten wir unseren Kunden und allen anderen interessierten Hundehaltern einen BLOG Beitrag zu diesem Thema anbieten.

Warum soll mein Hund überhaupt Gemüse und Obst fressen?

Hunde sind bei der Fütterung von Gemüse oder Obst, im Gegensatz zum Menschen, weniger auf den enthaltenen Vitamingehalt angewiesen, sondern vielmehr auf die im Gemüse enthaltenen Faser- sowie den sekundären Pflanzenstoffen. Die schwer- bzw. unverdaulichen pflanzlichen Faserstoffe dienen dem Hund zur natürlichen Darmpflege. Die unverdaulichen Pflanzenanteile sind Ballaststoffe, die den Kot auflockern, das Volumen im Darm erhöhen und damit die Darmperistaltik, also die Bewegung des Darms zum Weitertransport des Darminhaltes, anregen und verbessern.

Zudem sind die im Darm fermentierten Faserstoffe aus der Gemüseration, Futter für die guten Darmbakterien. Diese "guten Darmbakterien" sorgen dafür, dass unser Vierbeiner ein gesundes Mikrobiom, also eine gesunde Darmflora hat, die mitunter ausschlaggebend für seine Gesundheit und Abwehrkraft ist.

Die im Gemüse und Obst enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie beispielsweise Flavonoide, Carotinoide, Saponine, oder Sulfide wirken sich zudem in verschiedenen Prozessen gesundheitsfördernd auf den Körper aus. Je nach Gruppe wirken diese sekundäre Pflanzenstoffe im Körper antioxidativ, antibiotisch, antiviral, antifungal, antiphlogistisch, antimikrobiell, antiallergisch oder antikanzerogen.

Wie viel Gemüse und Obst sollte ein Hund am Tag fressen?

Der Hund ist kein Vegetarier aber auch kein reiner Fleischfresser. Eine ausgewogene Hunde-Mahlzeit pro Tag besteht im Idealfall aus 80% Fleischanteil und 20 % Gemüse-Obst-Mix.

Beispiel: Bekommt dein Hund am Tag 500g Gesamtfuttermenge, so teilst du diese Tagesration entsprechend der Regel 80/20, in 400g Fleischanteil und 100 g Gemüse / Obst Anteil auf.

Ob der Fleischanteil gekocht, aus der Reinfleischdose oder roh, in Form von BARF gefüttert wird, ist hierbei egal. Das Verhältnis Fleisch- zu Gemüse-Obst-Mix- Anteil bleibt in beiden Fällen gleich. Der Gemüse-Obst-Mix wird wiederrum optimalerweise in 75% Gemüse mit 25% Obst aufgeteilt.

Beispiel: Möchte ich für meinen Hund 100g Gemüse-Obst-Mix zubereiten, nehme ich 75 g Gemüse (oder auch Salate) und 25 g Obst.

Manche Vierbeiner kommen mit einem kleinen Anteil Getreide im Futter sehr gut zurecht. Dann kann die Mahlzeit auch aus 70 % Fleischanteil und 30 % Getreide-Gemüse-Obst Mix bestehen. Die optimale Aufteilung der Komponenten Getreide-Gemüse-Obst-Mix ist wie folgt: 40 % Getreide (Reis, Hirse, Amaranth, aber auch Nudeln etc.), mit 40 % Gemüse und 20 % Obst.

Beispiel möchte ich für meinen Hund 100 g Getreide-Gemüse-Obst-Mix zubereiten, nehme ich 40 g Getreide (Menge bezieht sich auf den gekochten Zustand) mit 40 g Gemüse und 20 g Obst. Diese Zutaten mische und zerkleinere ich.

Gemüse für den Hund kochen, roh geraspelt oder im Ganzen füttern?

Gemüse, das man an den Hund füttern möchte, muss entweder gekocht, oder fein geraspelt werden. Hintergrund dafür ist, dass Hunde keine Zellulose (Zellwand der Pflanzezelle) spalten können. Durch Kochen oder Raspeln des Gemüses wird die Zellulose gespalten, so dass es dem Hund möglich ist, an die Nährstoffe zu gelangen. Andernfalls würde das gefütterte Stück Karotte unverdaut wieder ausgeschieden werden. Ob das Gemüse gekocht oder lieber geraspelt gefüttert wird, würde ich abhängig vom Hund machen. So ist es bei BARF üblich das Gemüse roh zu füttern, einige Hunde vertragen das Gemüse aber besser, wenn dieses gekocht wurde. Ausnahmen sind natürlich Gemüsesorten, wie z. B. Kartoffeln, die in jedem Fall gekocht werden müssen, damit sie überhaupt genießbar sind.

Welches Gemüse, Salate und Obst eignet sich zur Fütterung an Hunde?

Im Grunde darf der Hund, bis auf einige wenige Ausnahmen, alle Gemüse- Salat- und Obstsorten fressen. Die wenigen Ausnahmen an Gemüse und Obst, die giftig für Hunde sind und je nach gefressener Menge sogar auch zum Tod führen können, sollte man sich ansehen, gut merken oder notieren.

Am sinnvollsten ist es natürlich den Hund mit Gemüsesorten zu füttern, die gerade Saison haben und nach Möglichkeit aus der Region kommen. Zudem empfehlen wir leicht verdauliches, nicht blähendes und reifes Gemüse zu wählen. Dank der vielen unterschiedlichen, gesundheitsfördernden Eigenschaften, kann man die Wahl der passenden Gemüsesorte, auch gezielt an die Lebensphase des Hundes anpassen. Beispielsweise schaffen Karotten ein wurmwidriges Darmmilieu, Pastinaken wirken prebiotisch. Dies sind nur zwei Beispiele aus vielen. So findet man einige Gemüse- und Obstsorten, die besonders geeignet sind, um einen ganz bestimmten Zweck durch deren Fütterung zu erreichen.

Achtung auf Oxalsäure- oder solaninhaltige Gemüsesorten

Gemüse, das oxalsäurehaltig ist, empfehlen wir in Maßen zu füttern, oder es zu kochen. Oxalsäure bindet im Körper Kalzium. Da der Körper das Kalzium nicht mehr aufnehmen kann, kann es zu einem Kalziummangel kommen, der besonders für heranwachsende Hunde gefährlich werden kann. Zudem besteht die Gefahr, dass sich durch die zu hohe Oxalatsäurekonzentration im Körper, in den Nieren Kalzium-Oxalatsteinen bilden. Durch Erhitzen der Gemüse über 150° wird die Oxalsäure unschädlich gemacht.

Ungeeignet zur Fütterung an Hunde sind Nachtschattengewächse, wie rohe Kartoffeln, unreife Tomaten, grüne Paprikaschoten und Auberginen. Diese Gemüsesorten enthalten im rohen, oder unreifen Zustand das für Hunde giftige Solanin. Durch Kochen der Kartoffeln wird das Solanin abgebaut. Bei Tomaten und Paprikaschoten baut sich das giftige Solanin durch das Reifen der Früchte ab. Daher dürfen nur Kartoffeln, die gekocht wurden, reife bis überreife Tomaten und rote Paprikaschoten an den Hund verfüttert werden. Grüne Tomaten und grüne Paprikaschoten sind giftig.

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Positivliste Obst und Gemüse für Hunde

1. Für für Welpen und BARF Neulinge:

Gemüse und Obst, das ideal ist für Welpen und Hunde, die auf BARF, bzw. selbstgekochte Ration umgestellt werden:

Karotten, Zucchini, Pastinaken, Gurken, Kürbis, und zartblättrige Salate, wie z. B. Feldsalat eignen sich für Welpen oder auch für ältere Hunde, die auf BARF, oder selbstgekochte Ration umgestellt werden, auch Rucola, oder Chicoree. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an und können in der Phase der Nahrungsumstellung hilfreich sein. Für immer hungrige Hunde kann auch Süßkartoffel dazu gefüttert werden. Alle genannten Gemüsesorten schmecken Hunden sehr gut und sind leicht verdaulich. Das erste gefütterte Obst könnte ein Stück Apfel, Banane, ein paar Himbeeren oder Blaubeeren sein. (Liste unvollständig!)

2. Für alle Hunde

Für alle erwachsenen Hunde sehr gut geeignetes Gemüse:

Karotten, Zucchini, Pastinake, Kürbis, Gurken, Brokkoli, reife Tomaten, gekochte Süßkartoffeln, gekochte Kartoffeln, Spargel, rote Paprikaschote, alle Rübensorten, wie Steckrüben, rote Rüben, Zuckerrüben, weiße Rüben, Wurzelpetersilie, Maiskörner püriert, (Liste unvollständig!)

Für alle Hunde sehr gut geeignete Salate:

alle Blattsalate wie: Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Eichblattsalat, Pflücksalat, Endiviensalat, Lollo Rosso, Romanasalat, Rucola, Chicoree, Chinakohl, (Liste unvollständig!)

Für erwachsene Hunde in Maßen geeignetes Gemüse:

Mangold, Spinat, rote Beete, Rhabarberstangen sollten in Maßen oder gekocht aufgrund des hohen Oxalsäuregehalts gefüttert werden. Die Blätter des Rhabarber dürfen NICHT gefüttert werden. Diese sind giftig!

Alle Kohlsorten wie Blumenkohl, Kohlrabi, Romanesco, Wirsing, Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Rosenkohl, empfehlen wir nur vorsichtig, in kleinen Mengen und gekocht zu füttern, da sie Blähungen und Bauchweh verursachen können. Manche Hunde lieben Kohlgemüse sehr. Man kann zunächst mit einer kleinen Menge testen, ob der Hund eine Kohlsorte verträgt. Vorallem die ersten vier aufgezählten Kohlsorten werden von vielen Hunden in kleiner Menge und im gekochten Zustand gut vertragen. Kohlarten haben nicht zu verachtende gesundheitsfördernde Eigenschaften, so dass die Fütterung, wenn auch in kleinen Mengen, durchaus Sinn macht. Artischocken und Lauch können ebenso in kleinen Mengen gegeben werden.

Sellerie und Fenchel sind eigentlich sehr bekömmlich. Sie können auch häufig und in größerer Menge gut an Hunde gefüttert werden. Diese beiden Sorten sind aber durch die enthaltenen ätherischen Öle sehr geschmackintensiv, was nicht jeder Hund gut toleriert. Bereiten Sie am besten erst eine kleinere Menge davon zu, um zu testen, ob Ihrem Hund diese Gemüsesorten schmecken, bevor Sie davon auf Vorrat kochen.

Für alle Hunde sehr gut geeignetes Obst:

Alle Beeren, wie Himbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Äpfel, Bananen, auch Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Zwetschgen, Pflaumen, Mango, Melonen, Ananas, Papaya, Mandarinen, Orangen, Kiwi, Birnen (kleine Mengen! Wirken möglicherweise abführend), Feigen, Datteln, (Liste unvollständig!) (Bei Kernobst immer Kerne entfernen!)

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Negativliste Obst und Gemüse für Hunde

Für alle Hunde und Welpen NICHT geeignetes Obst:

Hollunderbeeren, Quitten, Karambole, Kapstachelbeeren, (Liste unvollständig!)

Für erw. Hunde und Welpen NICHT geeignetes Gemüse:

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Kohlsorten, wenn diese schlecht vertragen werden, Zwiebeln, Schwarzwurzeln (wenn doch gefüttert, dann nur sehr kleine Mengen und kochen!), Radieschen, Rettich, (Liste unvollständig!)

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Giftiges Obst und Gemüse für Hunde

Für alle Hunde und Welpen giftiges Gemüse:

Auberginen, Avocado, Bohnen (ungekocht), grüne Paprika, grüne Tomaten, Peperoni, ungekochte Kartoffeln, Blätter des Rhabarber (Liste unvollständig!)

Für alle Hunde und Welpen giftiges Obst für Hunde:

Weintrauben sind (wohl aufgrund der enthaltenen Weinsäure) für Hunde giftig! (Liste unvollständig!)

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Selbstverständlich sind frisch zubereitetes Gemüse und Obst für Hunde die erste Wahl. Wenn es Ihnen aber nicht möglich ist, täglich frisches Gemüse anzubieten, kann man den Gemüse-Obst-Mix für den Hund auf Vorrat zubereiten und portioniert einfrieren. Als sehr praktisch hat es sich erwiesen, den Mix in Eiswürfelbehälter zu füllen und diese einzufrieren. So lassen sich ganz leicht kleine Mengen entnehmen und auftauen.

Einkaufs-TIPP wenn es schnell gehen muss:

Für Tage an denen Sie weder gefrorenes noch frisches Gemüse-Obst-Mix zur Hand haben, bieten wir eine Reihe an verschiedenen getrockneten Gemüse an. Sowohl einzelne Sorten, als auch praktische Mixe finden Sie in unserem Shop. Das getrocknete Gemüse muss lediglich mit (heißem oder möglichst warmen) Wasser übergossen werden und dann ca. 15 Min. quellen. Das fertig gequollene Gemüse wird beinahe so lecker, wie frisch zubereitet. Anschließend einfach unter das Fleisch mischen und füttern. Alternativ bieten wir in unserem Shop verschiedene Gemüse-Obst-Mixe in Dosen an. Auch diese Dosen sind sehr schmackhaft. Sie enthalten gekochtes Gemüse. Bleibt ein Rest der Dosen übrig, bietet sich an, auch diesen Gemüse-Mix einzufrieren.

Ich hoffe, ich konnte einen guten Überblick zum Thema Gemüse und Obst für den Hund geben.

Kontaktieren Sie uns gerne, sollten Sie weitere Fragen, Tipps oder Anregungen zum Thema haben. Wir freuen uns auch über einen netten Kommentar von Ihnen, den Sie weiter unten hinterlassen können.

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Silvia Papadatos, Geschäftsführung